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Artenportrait

Die Blauflügelige Sandschrecke

Art: Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans)

Familie: Feldheuschrecken (Acrididae)

Ordnung:Heuschrecken (Orthoptera)

Die Blauflügelige Sandschrecke ist an die Farbe ihres Untergrundes perfekt angepasst. Ihre Grundfärbung ist meist hellgrau bis braun mit dunklen Bändern und Flecken, kann aber je nach Untergrund auch rötlich, bläulich oder annähernd schwarz sein. Der Halsschild ist eingeschnürt und der Mittelkiel ist undeutig ausgeprägt und durch drei Querfurchen durchtrennt. Die Hinterschenkel sind kurz und die Hinterschienen hellblau. Die namensgebenden Hinterflügel sind blass blau und besonders beim Auffliegen auffällig.

Perfekt getarnte Blauflügelige Sandschrecke (Bild: Christian Roesti).
Blaue Hinterflügel: beim Auffliegen auffällig (Bild: Christian Roesti).

Wärmeliebende Vegetarierin

Die Blauflügelige Sandschrecke zeichnet sich durch ihre Vorliebe für Wärme und Trockenheit aus. Ihre Ernährung ist überwiegend pflanzenbasiert und besteht hauptsächlich aus Gräsern und Kräutern. Zudem ist sie eine geschickte Fliegerin und Sängerin: nebst ihren lautlosen Beinbewegungen zeigt sie nämlich mindestens drei verschiedene Gesangstypen.

Als Lebensraum besiedelt die Blauflügelige Sandschrecke vegetationsarme Sand- und Kiesflächen an Flüssen, in Gruben oder auf Bahnarealen. Die Eiablage erfolgt in unbewachsenen, feinkörnigen Böden. Aufgrund des Verlusts der natürlichen Dynamik der Alpenflüsse wurden ihre Lebensräume jedoch grossräumig zerstört. Dies hat dazu geführt, dass die Blauflügelige Sandschrecke in der Schweiz als verletzlich und in Deutschland sowie Österreich als stark gefährdet eingestuft wird.

Vorkommen entlang der Thur

Die Verbreitung der Blauflügeligen Sandschrecke beschränkt sich hauptsächlich auf tiefere Lagen. Schweizweit sind es meist nur lokale Vorkommen, mit Ausnahmen vom Wallis und der Nordostschweiz. Entlang der Thur wurde die Blauflügelige Sandschrecke an vier Standorten nachgewiesen: in den Thurauen ZH, im Schäffäuli TG, in der Allmend Frauenfeld TG und bei Bischofszell TG. An all diesen Fundorten weist die Thur genügend Fliessvariabilität auf, sodass sich grossflächige Kiesbänke bilden können. Beispielsweise ist das Schaffäuli ein revitalisierter Abschnitt der Thur, wo die Blauflügelige Sandschrecke aktuell anzutreffen ist und vermutlich noch eine Weile erhalten bleiben dürfte.

Lasst uns die Thur an zusätzlichen Abschnitten revitalisieren, um die Ausbreitung der Blauflügeligen Sandschrecke entlang der Thur zu fördern!

Nachweise der Blauflügeligen Sandschrecke entlang der Thur in den letzten 20 Jahren.